Dass die Anforderungen an alle Schulen in den letzten Jahren erheblich zugenommen haben, soll nur an einigen Beispielen verdeutlicht werden:

  • Die Integration von teils traumatisierten Kindern mit Migrationshintergrund erfordert eine hohe Empathie und Fingerspitzengefühl, deren Aufgabe sich Lehrkräfte mit speziell hierauf ausgerichteten Fortbildungen stellen.
  • Die Inklusion von Kindern mit besonderen Förderschwerpunkten, die vormals schwerpunktmäßig an den Förderschulen stattfand, erfolgt seit einigen Jahren auch an den Regelschulen durch fachlich besonders geschulte Pädagogen.
  • Gesellschaftliche Veränderungen führen zu einem erhöhten Bedarf an einer Übermittag- oder Ganztagsbetreuung verbunden mit der Möglichkeit, ein Mittagessen zu erhalten.
  • Die Schulsozialarbeit nimmt auch an den Regelschulen zunehmenden Raum ein.
  • Die Studien- und Berufsorientierung ist zu einem umfangreichen verpflichtenden Baustein in der Laufbahnbetreuung aller SchülerInnen geworden.
  • Nicht nur seit dem Erfordernis von Distanzunterricht ist eine Schule ohne Digitalisierung nicht mehr denkbar.

Um diesen zahlreichen über den herkömmlichen Unterricht hinausgehenden weiteren Anforderungen gerecht zu werden benötigt eine moderne Schule neben den herkömmlichen Klassen-und Fachräumen viele weitere Raumangebote etwa für Aufenthalts- und Ruhebereiche, Hausaufgenbetreuung, sinnvoller Gestaltung von Freizeiten, Beratungsräumen und dergleichen mehr.

Der Campus-Idee liegt das → Lernhausmodell nach dem Münchener Konzept zu Grunde, weil hierin besondere pädagogische und didaktisch wertvolle Unterrichtskonzeptionen realisiert werden könnten, was in „klassischen“ Gebäudearchitekturen nicht in diesem Maße möglich wäre.

Entscheidend für eine moderne Schule ist aber vielmehr das Raumangebot im Ganzen und die Ausstattung der Räume im Einzelnen mit einer Infrastruktur, die modernen Unterricht unter Einbeziehung digitaler Medien ermöglicht. Architektur kann sicherlich die vielfältigen Forder- und Förderschwerpunkte sowie die vielfältigen Bildungsangebote in einem Neubau unterstützen. Dies gelingt aber auch bei einer Sanierung des alten Gebäudes. Bei aller Wichtigkeit der pädagogischen Architektur im Sinne einer modernen Raumstruktur und eines auf Langfristigkeit, Dauerhaftigkeit und Flexibilität ausgerichteten Bauwerks, sind es aber die Lehrkräfte, die maßgeblich das vielfältige Bildungsangebot prägen.

Um gerade in der Vergangenheit notwendig gewordene moderne Standards zu erfüllen, haben sich die Schulen in Tönisvorst früh auf den Weg gemacht, digitalen Unterricht zu realisieren und auf die Bereitstellung eines funktionsfähigen Intranetzes verbunden mit einem Glasfaseranschluss hinzuwirken. Die Erfüllung dieser Bedingungen ist durch den Schulträger mit umfangreichen Investitionsmaßnahmen in die Digitalisierung der Klassenräume und der Bereitstellung des Glasfaseranschlusses an allen Schulstandorten erfolgt.

 

Ein Kommentar zu “pädagogische Aspekte”

  1. Sonntag, 02. Januar 2022 10:23

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